Ab 2025 will der Automobilhersteller BMW den Prozesswärmebedarf seines Fahrzeugwerks in Dingolfing in Niederbayern zur Hälfte mit regionaler Biomasse und eigenen Restholzbeständen decken.
Stadtwerketochter versorgt den größten Produktionsstandort von BMW in Europa
BMW will seine Autos künftig mit grüner Prozesswärme erzeugen. Dazu hat Bayerns größter Industriebetrieb einen Liefervertrag mit der Firma UP Energiewerke unterzeichnet, einem Tochterunternehmen der Stadtwerke Dingolfing und von Bayernwerk Natur. Sie investiert 45 Millionen Euro in den Bau eines Biomasseheizkraftwerks. Die Grundsteinlegung erfolgte am 9. Juli 2024. “Der Standort setzt damit ein deutliches Zeichen für den Einsatz erneuerbarer Energien und nachhaltige Forstnutzung”, sagt Geschäftsführer Thomas Schmidmeier von der Firma Schmidmeier Naturenergie, die die Anlage als Generalunternehmer baut. Mit 85 Prozent stammt der größte Teil des Brennstoffs aus Restholz aus der regionalen Forstwirtschaft. Den Rest deckt unbehandeltes Altholz, das am BMW-Produktionsstandort anfällt.
Autoproduktion dekarbonisieren
“Das Projekt stellt nicht nur einen Meilenstein in der Dekarbonisierung der industriellen Prozesswärme dar, sondern fördert auch die regionale Wertschöpfung”, sagt Schmidmeier. Die Heißwasseranlage besteht aus drei Biomassekesseln mit insgesamt 15.000 Kilowatt Leistung und liefert jährlich 100.000 Megawattstunden Wärme. Ein Pufferspeicher mit einem Volumen von 600.000 Litern bevorratet das Heißwasser. Die Anlage ist mit modernster Rauchgasreinigung ausgestattet, die laut Schmidmeier weit über dem Branchenstandard liegt. Eine zweistufige Entstaubung mittels Fliehkraftabscheidung zur Grobentstaubung und Gewebefilteranlagen zur Feinentstaubung gewährleistet das Einhalten der gesetzlichen Grenzwerte. Die Fertigstellung ist bereits für 2025 geplant.