Solarwärme hilft Klimaziele erreichen
Eine neue Übersicht von Austria Solar zeigt: Alle Bundesländer haben Aufholbedarf beim Einsatz der Solarwärme. Der Verband fordert deshalb eine Solaroffensive.
Es fehlt mal mehr, mal weniger an Solarwärme
Auf jeden Einwohner Österreichs sollte ein Quadratmeter Kollektorfläche kommen. So groß müsste laut Austria Solar die Solardichte sein, um die Hälfte des im EU-Plan “Fit for 55″ vorgegeben Ziels, zu erreichen den Erneuerbaren-Anteil beim Heizen bis 2030 um durchschnittlich ein Prozent pro Jahr zu erhöhen. Eine Auswertung des Verbands zeigt, wie weit die Bundesländer von diesem Ziel entfernt sind. So hat Vorarlberg bereits fast 85 Prozent der entsprechenden Fläche installiert, Wien erst fünf Prozent. “Bis auf Vorarlberg, Tirol, Oberösterreich und Kärnten hinken alle Bundesländer beim Ausbau der Solarwärme weit hinterher“, kritisiert Roger Hackstock, Geschäftsführer von Austria Solar. Während Vorarlberg in den nächsten acht Jahren nur noch 62.000 Quadratmeter Kollektorfläche zubauen muss, sind es in der Steiermark eine halbe Million Quadratmeter. Der größten Bedarf ergibt sich für Niederösterreich mit 980.000 Quadratmetern und Wien mit 1,9 Millionen Quadratmetern.
EU verlangt Tempo
“Will Österreich seine Klimaziele erreichen, muss vor allem beim Wärmebedarf angesetzt werden, der rund die Hälfte des gesamten Energiebedarfs ausmacht”, erklärt Hackstock. Der Wärmebedarf werde stattdessen bislang zu zwei Drittel mit Öl und Gas gedeckt, was nicht nur 16 Prozent aller Treibhausgase Österreichs verursache, sondern auch Milliarden an Energieimporten koste. Die von der EU angepeilte Steigerung des Erneuerbaren-Anteils um jährlich ein Prozent im Durchschnitt würde für Österreich bedeuten, den Anteil erneuerbarer Energie pro Jahr um 560 Gigawattstunden zu erhöhen. Das entspricht der Energiemenge, die die Sonne alle drei Minuten auf Österreich strahlt. Um die benötigte Solardichte zu erreichen, fordert Hackstock in jedem Bundesland eine Solaroffensive. Die Steiermark hat mit einem Förderimpuls bereits den ersten Schritt gesetzt und in den ersten vier Monaten des Jahres die Solarinstallationen verdoppelt.