Marktstudie 2018
Zögerlich bis rückläufig hat sich der Markt für erneuerbare Energien in Österreich im vergangenen Jahr präsentiert. Das geht aus der Marktstudie 2018 “Innovative Energietechnologien in Österreich” hervor, die fünf Forschungseinrichtungen für das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie erstellt haben.
Marktstudie 2018: Nur Wärmepumpen und Windkraft legen zu
Laut den Autorinnen und Autoren der Marktstudie haben 2018 gleichsam hemmende und fördernde Faktoren die Marktentwicklung der Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien beeinflusst. So hätten die niedrigen bis moderaten Preise fossiler Energieträger, geringe Sanierungsraten, verhaltene Signale aus der Politik, der Wettbewerb unter den verschiedenen Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energie und nicht zuletzt die warme Witterung die Marktentwicklung behindert. Auf der anderen Seite hätten das allgemeine Wirtschaftswachstum und die steigenden Privatausgaben förderlich gewirkt.
“Vor diesem Hintergrund konnte ein Wachstum des Inlandsmarktes nur in den Bereichen Wärmepumpen und Windkraft beobachtet werden”, lautet ein Fazit der Marktstudie 2018. Biomassebrennstoffe, Biomassekessel und -öfen, Photovoltaik und Solarthermie dagegen hätten jeweils prozentuell einstellige Marktrückgänge verbucht. Die Marktstudie 2018 kommt zu dem Schluss, dass die Anstrengungen in der Energie-, Forschungs- und Umweltpolitik deutlich gesteigert werden, wolle Österreich seine nationalen Energie- und Klimaziele erreichen.
Marktstudie 2018: Biomassekessel
Absatz von Pelletskesseln stagniert
Nach einem leichten Anstieg 2017, sind die Verkaufszahlen für Holzheizungen aller Kesseltypen im Jahr 2018 wieder gesunken. Vor allem Hackgutkessel kleiner 100 Kilowatt (-17,4 Prozent) und Stückholzkessel (-10,7 Prozent) waren davon betroffen. Der Absatz von Pelletskessel kleiner 100 Kilowatt stagnierte (-0,2 Prozent). Im Jahr 2018 wurden auf dem österreichischen Markt 5.156 Pelletskessel, 2.456 typengeprüfte Stückholzkessel, 689 Stückholz-Pellets-Kombikessel sowie 1.925 Hackschnitzelkessel abgesetzt. Zusätzlich fanden 2.014 Pelletsöfen, 5.652 Herde und 7.320 Kaminöfen eine Käuferin oder einen Käufer. Durch die Wirtschaftstätigkeit im Biomassekessel- und -ofenmarkt konnte die Industrie laut der Marktstudie 2018 ein Umsatz von 820 Millionen Euro erwirtschaften, was einen Beschäftigungseffekt von 3.402 Arbeitsplätzen mit sich gebracht habe.
Marktstudie 2018: Solarthermie
Solarthermie kommt nicht voran
Auch die Solarthermie tut sich schwer in Österreich. Bis vor zehn Jahren könnte sie sich über ein jährliches Wachstum freuen. Seitdem ist der Inlandsmarkt rückläufig. So auch im vergangenen Jahr. Der Rückgang hielt sich mit zwei Prozent allerdings in Grenzen. 99.390 Quadratmeter thermische Sonnenkollektoren mit einer Leistung von 69,6 Megawatt wurden neu installiert. Ende 2018 waren damit 5,1 Millionen Quadratmeter thermische Kollektoren in Österreich in Betrieb, was einer installierten Leistung von 3,5 Gigawatt entspricht. Die österreichischen Kollektorhersteller exportieren 81 Prozent ihrer Produktion. Den Umsatz der Solarthermiebranche schätzt die Marktstudie 2018 auf 164 Millionen Euro, die Zahl der Vollzeitarbeitsplätze auf 1.400.
Marktstudie 2018: Wärmepumpen
Wärmepumpenbranche wächst vor allem mit Export
Der Gesamtabsatz von Wärmepumpen – Inlandsmarkt plus Exportmarkt – hat sich von 36.837 Anlagen im Jahr 2017 auf 39.181 Anlagen im Jahr 2018 gesteigert. Das entspricht einem Wachstum von 6,4 Prozent. Dabei ist der Export mit 13,7 Prozent stärker gewachsen als der Inlandsabsatz mit drei Prozent. Ein starkes Wachstum war laut der Marktstudie 2018 vor allem bei Heizungswärmepumpen im kleinsten Leistungssegment bis zehn Kilowatt zu beobachten. Der Wirtschaftsbereich – Produktion, Handel, Installation und Wert der Umweltwärme – erzielte im Jahr 2018 einen Gesamtumsatz von 601 Millionen Euro und einen Beschäftigungseffekt von 1.469 Vollzeitarbeitsplätzen.
Die Studie “Innovative Energietechnologien in Österreich – Marktentwicklung 2018? können Sie kostenlos im Internet herunterladen unter https://nachhaltigwirtschaften.at/