Im Sommerbetrieb braucht's keine Heizung.
Die Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps, ab wann die Heizungsanlage in den Sommerbetrieb gehen kann.
Was Sommerbetrieb bedeutet
Im Sommer muss die Heizungsanlage lediglich das Warmwasser für Bad und Küche erzeugen. Moderne Systeme nutzen zwar Temperatursensoren, die die Heizkörper abhängig von der Außentemperatur auf die erwünschte Raumtemperatur erhitzen. Sinkt die Außentemperatur aber im Sommer zwischenzeitlich nachts auf unter zwölf Grad Celsius, kann die Heizung dennoch anspringen. Ist die Heizungsanlage im Sommerbetrieb, bleiben die Heizkörper kalt und man spart Energie. Die Heizung komplett abschalten kann man im Sommer nur, wenn ein Durchlauferhitzer oder eine Warmwasser-Wärmepumpe die Warmwasserbereitung übernehmen. Das gilt ebenso beim Betrieb einer Solarthermieanlage. Läuft die eigene Warmwassererzeugung darüber, kann der Heizkessel im Sommer ebenfalls ausgeschaltet bleiben.
Ab welcher Außentemperatur die Umstellung sinnvoll ist
Die Außentemperatur, bei der die Heizung hochfährt, wird als Heizgrenztemperatur bezeichnet. Sie hängt von der Gebäudedämmung ab und ist nicht bei jeder Wohnung und jedem Haus gleich. Bei einem unsanierten Altbau kann es sein, dass man erst bei einer dauerhaften Außentemperatur von über 17 Grad Celsius die Heizung in den Sommertrieb schicken kann. Das kann mitunter erst ab Mitte Mai der Fall sein. Wohnt man jedoch beispielsweise in einem Niedrigenergiehaus, ist es oft schon bei Temperaturen über zwölf Grad möglich, die Heizungsanlage in die Sommerpause zu schicken. Läuft die Heizung im Sommerbetrieb, ist es empfehlenswert, die Thermostatventile an den Heizkörpern hin und wieder zu verstellen. So verringert sich das Risiko, dass die Ventile während der warmen Jahreszeit verklemmen und zu Beginn der Heizsaison ausgetauscht werden müssen.
Wie der Wechsel in den Sommerbetrieb funktioniert
Ältere Heizungsanlagen lassen sich über einen Hebel oder einen Drehschalter an der Steuerung des Heizkessels auf Sommerbetrieb umstellen. Als Symbol findet sich oft ein Wasserhahn nur für Warmwasser. Ein Symbol mit einem Heizkörper steht meist für den Winterbetrieb. Allerdings können die Symbole je nach Heizungsfabrikat abweichen. Ein Blick in die Bedienungsanleitung gibt darüber Auskunft. Bei modernen Heizsystemen lässt sich der Sommerbetrieb digital über einen Touchscreen, eine Fernbedienung oder eine App am Smartphone einstellen. Manche neuen Heizungen benötigen keine Umstellung. Entweder weil sie eine raumtemperaturgeführte Regelung nutzen. Das heißt, die Heizung läuft nur, wenn die Raumtemperatur beispielsweise unter 16 Grad fällt. Oder der Heizkessel wird über eine außentemperaturgeführte Regelung gesteuert. Dann schaltet der Kessel automatisch um, wenn die Außentemperatur mehrere Tage lang einen bestimmten Wert übersteigt.
Im Ratgeber Heizung der Verbraucherzentrale finden Sie Hinweise zur Heizungsmodernisierung.