Marienthal will CO2-frei heizen und setzt deshalb auf regenerative Nahwärme. Die EU fördert das Wiederaufbauprojekt.
Marienthal: Pellets-Wärmenetz ersetzt Ölkessel
Die 100 Einwohner:innen der Gemeinde Marienthal hat die Flutkatastrophe im vergangenen Jahr besonders hart getroffen. Fünf Menschen verloren in der Flutnacht ihr Leben. Die Wassermassen fluteten alle Häuser bis in den ersten Stock. Sämtliche Heizungsanlagen, meist Ölkessel, wurden zerstört. Für den Wiederaufbau setzen die Menschen nun auf erneuerbare Energien. Der Gemeinderat von Dernau hat sich für ein Nahwärmenetz ausgesprochen, das die Bürger:innen mit Wärme aus Pellets und von der Sonne versorgen soll. Eine privatrechtliche Bürgerenergiegenossenschaft, EEGON, soll den Bau und Betrieb übernehmen. Die Europäische Union unterstützt das Vorhaben in Marienthal mit 680.000 Euro aus REACT-EU Mitteln.
Politikerinnen wünschen nachhaltigen Aufbau
Den Förderbescheid überreichte Klimaschutzministerin Katrin Eder (rechts im Bild) der Landrätin Cornelia Weigand (links im Bild). “Das Wiederherstellen von tauglicher Infrastruktur ist eine auf Jahre ausgelegte Mammutaufgabe. unser Ziel ist es, diese nachhaltig und soweit es geht hochwasserbeständig anzulegen, damit auch künftige Generationen im Ahrtal eine Heimat mit Perspektive haben”, erklärte die Ministerin. Landrätin Weigand bezeichnete die Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung und der Aufbau eines klimafreundlichen Nahwärmenetzes als wichtigen Schritt in Richtung Normalität und für den Wiederaufbau: “Wir haben jetzt die einmalige Chance, zukunftsgerichtet und verantwortungsvoll zu handeln und eine ökologische und nachhaltige Entwicklung anzustoßen.”